Ingrid Scheller Aktionskunst

Die Aktionskunst Ingrid Schellers entsteht im Dialog mit Musik. In ihren Cross-Over Mal-Aktionen lässt sich Scheller von Live-Musikimprovisationen- meist Neue Musik oder Jazz - inspirieren, die sie gestisch- spontan auf der Leinwand „notiert“. Es sind malerische Bewegungsspuren, die in spontaner Komposition ihren Ausdruck und Niederschlag auf dem Bildgrund finden und für den Betrachter wieder erlebbar sind.

Die von Scheller entwickelte Aktionsmalerei ist gleichzeitig eine Form des persönlichen Porträts. Es zeigen sich darin innere Befindlichkeit, Temperament und physiologische Rhythmen: Atem, Hirnströme, Herz- und Pulsschlag, die in Frequenz und Intensität unverwechselbar sind. Die Schnelligkeit des Arbeitens lässt Bewusstseinskontrollen kaum zu und erfolgt weitgehend intuitiv.

Die von Scheller im Laufe der Jahre entwickelte und verinnerlichte abstrakte Formensprache tritt zur gestischen Bewegung hinzu und beide zusammen formen eine ausgeprägte künstlerische Handschrift, die deutlich hinaus geht über das bloße Abbild psychosomatischer Konstitution.

Cross-Over –Projekte Schellers fanden statt u.a.1998 im Museum Abteiberg Mönchengladbach mit dem Jazz-Trompeter Markus Türk, 2002 im Landtag NRW Düsseldorf mit Ali Haurand und Gerd Dudek, in der Einzel-Ausstellung SeismoGraphics 2005 in der Kunsthalle Grube Carl in Frechen mit dem Violinkomponisten Konstantin Gockel, 2007 mit Klaus dem Geiger quer durch den historischen Eisenbahntunnel der Erpeler Ley, 2008 in der Rundkirche St. Theodorus, Köln-Vingst, mit Anette Maye (Bass- Klarinette), 2011 zusammen mit der Cellistin Sue Schlotte im Käthe Kollwitz Museum Köln. Umgekehrt improvisierten am 3. Oktober 2005 in der Deutschen Botschaft Wien der Pianist Dominik Rodak und 2007 Charlie Mariano und Mike Herting in Bad Honnef zu den ausgestellten Arbeiten von Ingrid Scheller.